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Bayerischer Rundfunk Standortentwicklung München-Freimann – Aktualitätenzentrum und Wellenhaus

Bauherr
Bayerischer Rundfunk, München

Wettbewerbsart
Nichtoffener, einstufiger Realisierungswettbewerb mit städtebaulichem Ideenteil

Wettbewerb Realisierung und städtebaulicher Ideenteil 1. Preis
2015

Planungsbeginn - Fertigstellung
2015 - 2022

Leistungsphasen
2 - 9

Team
Planung: Tobias Hübner, Silke Koller, Julian Stein, Melanie Kuhn, Jessica Lauterbach, Adrian Beiche, Felix Heinrich, Bauleitung: Andreas Ullrich, Nils Freitag, Benedikt Danninger, Maximilian Baier, Sophia Forstner, Bernd Hilgers

Gebäudedaten
Gesamtkosten 141.000.000 €
Bruttogeschossfläche 44.482 m²

DER BAYERISCHE RUNDFUNK
Der Bayerische Rundfunk hat einen trimedialen Reformkurs beschlossen, um für den Medienwandel gerüstet zu sein. Im Rahmen des Veränderungsprozesses „BR hoch drei“ werden die Redaktionen aus Hörfunk, Fernsehen und Online zusammengeführt. 

DER WETTBEWERB
Der städtebauliche Ideenteil des Wettbewerbs betraf die Neuordnung und Umstrukturierung des gesamten Standortes Freimann des Bayerischen Rundfunks im Münchner Norden mit Büros und Produktionsflächen, einem Servicegebäude mit Veranstaltungssaal, einer Tiefgarage, einem Parkhaus und einem Kindergarten. Der Realisierungsteil des Wettbewerbs beinhaltete den Neubau eines trimedialen Aktualitätenzentrums und eines multimedialen Wellenhauses für Redaktionsbüros, Produktions- und Studioflächen des BR.  
Das städtebauliche Entwurfskonzept wird geprägt durch ein klares Konzept dreier „Flöße“ im Landschaftsraum der Isarauen, welche das „journalistische Dreieck“ aufspannen. Die räumliche Zonierung des Campus ordnet alle Funktionen sinnfällig zueinander um einen zentralen Anger mit dem linearen Ensemble aus Bestandsgebäuden, der Kette der Neubauten mit Wellenhaus und Aktualitätenzentrum und der Logistik-/Infrastrukturzone.

REALISIERUNG AKTUALITÄTENZENTRUM UND WELLENHAUS
Der dreigeschossige Gebäuderiegel mit seinen an einer zentralen Magistrale angelagerten „Hofhäusern“ und seiner Länge von 190 m arrondiert den Mediencampus in Freimann an seiner Ostseite. Höfe und Rücksprünge entlang der Außenfassade gliedern den Gesamtkomplex in maßstäbliche Proportionen mit engem Bezug zum landschaftlichen Umfeld.
Die horizontale und vertikale Gliederung der Fassade durch relingartige Balkone lässt das Gebäude leicht erscheinen, erinnert an Elemente des Schiffbaus und an das Motiv der Flöße des Entwurfskonzepts.
Die raumhohe Fassade des Bürogebäudes schafft optimale Belichtungsverhältnisse multifunktionaler Bürogrundrisse und großzügige Blickbeziehungen in die Grünraume.
Bestimmendes Element in der inneren Organisation ist die mehrgeschossige Magistrale, die sogenannte "Medienstraße", sie ist der Kerngedanke des Entwurfskonzepts, Rückgrat der Baustruktur auf allen drei Ebenen, an die die einzelnen Nutzungscluster U-förmig angebunden sind. 
In der Mitte des 190 m langen Gebäudekomplexes mündet die "Medienstraße" in die mehrgeschossige Eingangshalle, die das Gebäude in zwei bauliche Bereiche, das Aktualitätenhaus im Norden und das Wellenhaus im Süden gliedert. Ein ovales Oberlicht und eine skulpturale Wendeltreppe bestimmen die räumliche Atmosphäre des tageslichthellen Raums durch Licht-und Schattenspiele.

Aus der Mitte des Gebäudekomplexes führt die magistrale Erschließung auf der einen Seite in das trimediale Aktualitätenzentrum, das den Bereich der redaktionellen Aufbereitung umfasst und auf der anderen Seite in das multimediale Wellenhaus mit der Verbreitung durch die Hörfunkwellen und die Studioproduktion.
Im Zentrum des Aktualitätenhauses wird einer der Höfe glasüberdacht zu einem mehrgeschossigen, atriumartigen Innenraum, dem sog. „Newsroom“. Hier ist die zentrale Produktionseinheit, in der die aktuellen Krisenthemen eintreffen und von allen Redaktionen gemeinsam festgelegt und platziert werden.
Am gegenüberliegenden Ende der „Medienstraße“ bildet das Mitarbeiterbistro im 2.Obergeschoss einen weiteren Nutzungsschwerpunkt im Gesamtkomplex. Hier öffnet sich die Magistrale auf eine großzügige nach Süden orientierte Terrasse.
Aufenthaltsbereiche entlang der Magistrale, Innenhöfe und Terrassen sind Orte der Erholung und Kommunikation für Mitarbeiter und Treffpunkte mit Besuchern.
Es werden vielfältige Bürokonzepte angeboten mit Zellenbüros, Gruppen- und Teambüros ebenso wie OpenSpace-Bereiche. Die Gebäudetiefe von 15,90 m bietet einen flexiblen Grundriss mit verschiedenen Raumarten und Raumgrößen an, die entsprechend den Anforderungen in den Bereichen Redaktion, Produktion und Verwaltung variieren und mit flexiblen Anpassungsmöglichkeiten an künftige Entwicklungen aufwarten können. 

NACHHALTIGKEIT
Wirtschaftliche Aspekte, Funktionalität, Nutzeranforderungen, Gesundheitsverträglichkeit und Behaglichkeit, Architektur und ökologische Qualität, effiziente Energienutzung und Werterhaltung des Gebäudebestands sind wichtige, die Planung und den Betrieb bestimmende Faktoren. Die angewandte module Bauweise mit Wiederholungsfaktor insbesondere im Bereich der Fassade, aber auch in der Medienerschließung durch zentrale Technikkerne sind Maßnahmen wirtschaftlichen Bauens, die durch Anpassungsfähigkeit und Veränderbarkeit auch nachhaltig wirken werden.