Jens Gehrcken - Visualisierung + Architekturfotografie
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Hauptverwaltung für den Kommunalen Versorgungsverband Baden-Württemberg (KVBW), Karlsruhe

Auslober
Kommunaler Versorgungsverband Baden-Württemberg (KVBW)

Wettbewerbsart
Nicht offener Wettbewerb mit vorgeschaltetem, qualifiziertem Auswahlverfahren

Wettbewerb Anerkennung
2014

Team
Julian Stein

Fachplaner
Stötzer Landschaftsarchitekten Freiburg

Mit einer einheitlichen Gesamterscheinung und einer differenzierten Kubatur soll städtebaulich und architektonisch eine klare Haltung abgegeben werden, die im Kontext von stark individuell und formal geprägten Gebäuden an der Ludwig-Erhard-Allee bestehen kann. Die Funktion des Gebäudes als Körperschaft des öffentlichen Rechts verlangt nach architektonischer Strenge und Präsenz, es soll ein Gebäude entstehen, das Offenheit ausstrahlt und seine dienende Funktion repräsentiert.

Städtebauliches Konzept: Baukörperform und -ausbildung basieren auf den Vorgaben des Bebauungsplans.

1. Baulinien und Baugrenzen werden nach außen unverändert eingehalten:
Zum Innenhof werden die Baugrenzen im wesentlichen eingehalten und dem Grundrisskonzept entsprechend angepasst. Überlegungen zu einer einheitlichen Grundrissgestaltung und Flexibilität führten zu einer Gebäudetiefe von 16 m für das KVBW-Gebüde und 14 m für die Vermietungs?ächen. Dabei wird insgesamt die vorgegebene Bruttogeschoß?äche nicht überschritten.

2. Auch die Fassadengliederung folgt den Vorgaben des B-Plans:
Der bauliche Akzent an der Hennebergstraße wird umgesetzt. Die lichte Höhe unter dem Eckturm entspricht mit 7 m zwei Geschosshöhen, so dass eine klare und repräsentative Eingangssituation erreicht wird. Die Wandhöhen basieren auf den Festlegungen des Vorbescheids. Daraus resultieren die max. 8 Geschosse zur Umsetzung des Raumprogramms unter Einhaltung der Geschoß?ächenvorgabe.

Die Fassaden an der Ludwig-Erhard-Allee und der Hennebergstraße sind in eine zweigeschossige Sockelzone und in eine 3-5 geschossige Obergeschosszone gegliedert. Das oberste Geschoss des Eckturms betont mit seiner transparenten Gestaltung den städtebaulich wichtigen Akzent an dieser Stelle zusätzlich. Die Abstaffelung der Geschosse bewirkt insgesamt einen stark skulptural ausgeformten Baukörper, der durch eine einheitliche Fassadengestaltung in seiner Wirkung klar zum Ausdruck kommen soll.

Der Baukörper antwortet mit einer stark konstruktiv geprägten Skelettstruktur und einer streng geometrisch gegliederten Fassadenstruktur mit gleichen Füllelementen, die im Bereich von funktionsbedingten Zäsuren, bei Treppenraum und Pausenzonen geringfügig, abgewandelt werden. In der Tradition der „Karlsruher Schule“ und der Bauten von Egon Eiermann soll mit einer eigenständigen, zurückhaltend und dennoch kraftvollen Architektursprache ein Corporate Identity erzeugt werden, das städtebaulich wirksam und stadtbildprägend ist, aber auch die Erkennbarkeit der Funktion umsetzen kann.