Jens Gehrcken - Visualisierung + Architekturfotografie

Grund- und Förderschule in Sandelzhausen, Mainburg

Auslober
Stadt Mainburg

Wettbewerbsart
Nichtoffener Realisierungswettbewerb

Wettbewerb Anerkennung
2021

Team
Florian Rödl, Ka Xu

Fachplaner
BL9 Landschaftsarchitekten PartG mbB

STÄDTEBAULICHES KONZEPT
Die kleinteilige und heterogene bauliche Umgebung mit Wohnbauten, die Ortsrandlage zur Landschaft und die Topographie einer langgestreckten Hanglage fordern eine maßstäbliche Integration und eine entsprechend konzeptionelle Antwort für die neue Nutzung mit einer Schule. Der ein- bis zweigeschossige Baukörper übernimmt die Trauf- und Firsthöhen der Nachbarbebauung. Er ist im Westen durch Vor- und Rückspringen gegliedert und bildet zum Sportgelände eine klar abgrenzende Raumkante als Ortsabschluss. Die charakteristische Dachlandschaft mit traufständigen Satteldächern in der Umgebung fließt ein in das gestalterische Konzept der Schule und bestimmt ganz wesentlich die äußere Erscheinung. Der niedrige Baukörper verleiht mit seiner bewegten Dachlandschaft der Schule eine charakteristische Identität und vermittelt den Kindern einen vertrauten Lernort. Die neue „Dachlandschaft“ reflektiert außerdem die Entwurfsidee einer zusammenhängenden Lernlandschaft und einer Schule unter einem Dach. Es ist die Antwort auf die pädagogischen Anforderungen und die Ziele einer Bildungspartnerschaft, die sich unter dem gemeinsamen Dach entwickeln lassen.

FUNKTIONALES KONZEPT
Wie in einer Dorfgemeinschaft reihen sich drei „Lernhäusern“ aneinander, verbunden durch einen schulischen Anger als Bewegungsraum und Begegnungsbereich. Über einen ausreichend groß ausgebildeten Vorplatzbereich führt der Weg in die zentrale Aula der Schule, die über ein Dachoberlicht großzügig Tageslicht erhält. Ein breite Treppenanlage, die gleichzeitig als Tribüne dient verbindet den Eingang, mit der entsprechend dem Hangverlauf höherliegenden und ebenso ebenerdig gelegenen Lernebene und dem zentralen “Schulanger“.  Ein zentraler Aufzug verbindet behindertengerecht die Eingangsebene mit Mensa, Mehrzweckraum und Fachräumen mit den Klassenräumen, Therapieräumen, der gemeinsamen Verwaltung und den Lehrerräumen auf der oberen Ebene und dem Hallensport auf der unteren Ebene. Der Weg durch die Schule gestaltet sich klar und einfach und gewährleistet eine schnelle Orientierung. Die Klassenzimmer der Grundschule und der Förderschule gliedern sich in drei Bereiche. Im jeweiligen Zentrum der drei Raumgruppen liegt ein gemeinsamer Raum, der sog. „Marktplatz“. Er ist Ort gemeinsamer Aktivitäten und Ort des freien selbständigen Lernens. Drei große Dachgauben markieren diese Orte mit einer Lichtöffnung nach oben, die Tageslicht einbringt und den Tagesverlauf erlebbar macht. Die „Marktplätze“ der Lernhäuser sind räumliche Erweiterungen des „Schulischen Angers“ der den Eingang im Süden über den Pausenhof im Norden mit dem Landschaftsraum verbindet. Der Weg durch die Schule ist vielseitig gestaltet mit wechselseitigen Ausblicken ins Freie und Einblicken in die Klassenräume. Den Klassenräumen sind sog. „grüne Lernklassen“ für Unterricht im Freien auf Terrassen vorgelagert.