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Peace and Security Building of the African Union in Addis Ababa, Äthiopien

Auslober
Auswärtiges Amt, vertreten durch die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), Eschborn

Wettbewerbsart
2009

Wettbewerb 2. Preis
Begrenzt offener Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem international offenen Bewerbungsverfahren

Team
Marc Ottinger, Sonja Müller

Fachplaner
Stötzer + Stötzer Landschaftsarchitekten, Ingenieurbüro Hausladen GmbH, Sailer Stepan und Partner GmbH, Müller BBM GmbH

Gebäudedaten
Bruttogeschossfläche 12.423 m²



Das „Peace and Security Building“ der Afrikanischen Union mit seinen vier operativen Abteilungen ist in direkter Nachbarschaft zum bestehenden Parlamentsgebäude und zum neuen Kongresszentrum geplant. Der klare, rechteckige Baukörper wird in regelmäßigem Rhythmus von hohen Stützen umgeben und durch den farbigen Kubus des Plenarsaals nach oben durchbrochen. Der „Bruch“ in der architektonischen Ordnung weist zeichenhaft auf die Konflikte zwischen den afrikanischen Staaten hin und kennzeichnet den Ort, an dem die Konflikte verhandelt werden.

Die strenge Tektonik der Fassade soll Stabilität und Ordnung repräsentieren und Zeichen für Zusammenarbeit und Frieden in der Afrikanischen Union sein. Eine zentrale Eingangshalle erschließt den Plenarbereich und die um ein Atrium angeordneten Büros der operativen Abteilungen. Die klimatischen Bedingungen Äthiopiens beeinflussten das Konzept von Tragwerk und Hülle, Low-Tech und Low-Energy wurden zu Schlagworten im Entwurfsprozess. Das Klima erlaubt einfachste Baukonstruktionen mit umlaufenden, betonierten Balkonen zur Verschattung und Stützen ohne thermische Trennung vom Innenraum. Stahlbeton, Glas, Metall und Holz bilden das Materialkonzept, das in Verbindung mit einfachen Low-Tech-Detailkonstruktionen eine unkomplizierte Ausführung, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit gewährleistet. Das energetische Konzept beruht auf der Minimierung des Wärmeeintrags durch Verschattung und Nachtauskühlung.

Zur autarken Versorgung des Gebäudes dienen unterirdische Tanks als Wasserreservoir; Abwasser wird in einer Biogasanlage gesammelt und zur Energieerzeugung verwendet. Zusätzlich wird eine autarke und störungsfreie Stromversorgung durch Fotovoltaikanlagen auf dem Dach sichergestellt.