Feierliche Eröffnung – Universität Regensburg, Regensburger Zentrum für ultraschnelle Nanoskopie
14.05.2024
Am Mittwoch, 8. Mai 2024, wurde das „Regensburg Center for Ultrafast Nanoscopy“ - kurz RUN - an der Universität Regensburg feierlich eingeweiht. Dieser weltweit einzigartige Forschungsbau ermöglicht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Physik, Biologie, Chemie und Medizin der Universität Regensburg künftig interdisziplinäre Forschungsarbeit, um mit neuartigen höchstauflösenden Zeitlupenkameras die ultraschnellen Bewegungen des Nanokosmos mit einer bisher unerreichten räumlichen und zeitlichen Auflösung zu erforschen. Zu den anwesenden Gästen der Eröffnungsfeier gehörte der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume, MdL, der Leitende Baudirektor des Staatlichen Bauamts Regensburg, Karl Stock, Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein, zahlreiche am RUN beteiligte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Mitglieder der Universitätsleitung sowie zahlreiche Gremienrepräsentantinnen und -repräsentanten und Mitglieder der Universität Regensburg.
Nach der Begrüßung der Gäste durch Universitätspräsident Prof. Dr. Udo Hebel und Grußworten von Markus Blume und Karl Stock, gab Prof. Dr. Rupert Huber, Geschäftsführender Direktor des RUN, in einer kurzen Einführung einen Einblick in die aktuellen und künftigen Forschungsmöglichkeiten, die sich für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am RUN ergeben.
Vor den rund 200 Gästen unterstrich Universitätspräsident Prof. Dr. Udo Hebel die Dimension des Projekts. „Mit dem RUN erreichen wir eine neue Dimension der Spitzenforschung an der Universität Regensburg. Es ist fantastisch, dass es uns durch die Forschungsleistung und das Engagement unserer hervorragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gelungen ist, dieses international wegweisende Projekt im Feld der Quantendynamik im bundesweiten Wettbewerb nach Regensburg zu holen. Das RUN ist modellhaft, wie die Universität der Zukunft aussehen wird: mit interdisziplinären Forschungsprojekten, international führender Wissenschaft und zukunftsorientierter Infrastruktur.“
Karl Stock, leitender Baudirektor des für die Errichtung des Gebäudes verantwortlichen Staatlichen Bauamts Regensburg, nutzte die Chance, sich bei allen an diesem Großprojekt beteiligten Stellen ausdrücklich für die hervorragende Zusammenarbeit zu bedanken. ,,Wir bauen viel, auch im Bereich der Laborgebäude, aber mit so einem komplexen Bau hatten wir es noch nie zu tun. Es war in allen Bereichen, von der Aufgabenplanung, der Vorbereitung und der Durchführung eine Herausforderung erster Güte. Daher freut es mich besonders, dass wir trotz der schwierigen äußeren Umstände mit Pandemie und Ukrainekrieg die gesetzte Zeit bis zur Nutzungsaufnahme einhalten konnten und die Kosten dabei nicht über den vorher gesetzten Rahmen ausdehnen mussten. So etwas gelingt nur, wenn alle beteiligten Seiten hervorragend zusammenarbeiten."
Das RUN, das erste nach Artikel 91 b des Grundgesetzes geförderte Forschungsgebäude der Universität Regensburg, markiert einen bedeutenden Fortschritt in der Erforschung des Nanokosmos. Mit einem Gesamtbudget von rund 60 Millionen Euro und einer Nutzfläche von etwa 2.300 m2 bietet das Zentrum Raum für mehr als 20 Forschungsgruppen aus verschiedenen naturwissenschaftlichen Fachgebieten. Der Forschungsbau gliedert sich in zwei schwingungstechnisch voneinander getrennte Baukörper: den unterirdischen Präzisionslaborbereich, in dem die Messsysteme der ultraschnellen Nanoskopie angesiedelt sind, und den oberirdischen Büro- und Labortrakt. Die Zweiteilung ermöglicht eine optimale Forschungsumgebung, indem sie die hohen Anforderungen an den Erschütterungsschutz und die Abschirmung von magnetischen Streufeldern erfüllt. Das RUN hat bereits jetzt exzellente Nachwuchsgruppen auf allen drei Förderebenen (Land, Bund und EU) einwerben können. Zudem konnte es drei ERC-Synergie Grants einwerben, was eine herausragende Leistung darstellt. Künftig soll das RUN ein „Nachwuchs-Elitezentrum" werden, um unabhängige wissenschaftliche Nachwuchsgruppen nach Regensburg zu holen und als Kaderschmiede für interdisziplinär denkende junge Wissenschaftlerinnen dienen. Das Ziel des RUN ist es, mit höchstauflösenden Zeitlupenkameras die ultraschnellen Quantenbewegungen von Atomen und Molekülen in biologischen Systemen sowie in Nanomaterialien direkt zu beobachten, zu verstehen und für künftige Technologien zu nutzen. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Biologie, Chemie und Physik wird das Zentrum neue Wege in der Grundlagenforschung beschreiten und zur internationalen Sichtbarkeit der Universität Regensburg und des Technologiestandorts Bayern beitragen.
Textquelle: Homepage Universität Regensburg Abteilung Kommunikation und Marketing 10.05.2024