2000_WB_WETZ_Modell
2000_WB_WETZ_Lageplan

Zweifachsporthalle, Wetzlar

STÄDTEBAU
Die Entwurfsidee basiert auf der Überlegung ein Maximum an Pausenhoffläche zu erhalten und ein Minimum an Baumasse der neuen Sporthalle städtebaulich in Erscheinung treten zu lassen. Die Situierung der Halle im Südwesten des Grundstücks und die fast vollständige Absenkung unter die Pausenhoffläche unter Ausnutzung des Höhenunterschieds zur Strasse ergibt ein fast unverändertesa Erscheinungsbild. Der Baumbestand bleibt unverändert bis auf die Birkenreihe an der Friedensstrasse, die auf Strassenniveau neu gepflanzt werden soll. Die vorhandene Mauer hier soll abgebrochen und als neue Aussenwand der Sporthalle errichtet werden um eine räumliche Ausweitung des Bushaltebereichs zu schaffen. Das Dach der Halle wird zur Pausenhoffläche, ein gläserner Baukörper entlang des Bestandes im Nordosten markiert die Sporthalle. Der Zugang ins Untergeschoss von zwei Seiten über ein 2-geschossiges, von oben belichtetes Foyer soll die Erschliessung aus mehreren Richtungen ermöglichen : - von der Bergstrasse und vom Parkplatz im Nordosten - von der Friedenstrasse - von der Lotteschule im Nordwesten und vom Parkplatz - und eine mögliche, unmittelbare Anbindung der Kestnerschule im UG.

DAS GEBÄUDE
Wesentliches Merkmal des Entwurfs ist das zentrale, tageslichthelle Foyer im Untergeschoss. Vom erdgeschossigen Eingangsbereich führen zwei einläufige Treppen ins UG. Stiefel- und Turnschuhgang werden zu einer grosszügigen Erschliessungshalle zusammengelegt um eine leichte Orientierung und einen Einblick in die Halle zu erreichen. Eine zentrale Treppe führt auf die Spielfeldebene. Die gläserne "Laterne" über dem Foyer erfüllt mehrere Funktionen : - die natürliche Belichtung und Belüftung der Umkleidebereiche - die natürliche Belichtung und Belüftung der Sporthalle mit Zuluftöffnungen über entgegengesetzt liegende sog. "kühle" Schächte im Sommer und über sog. "warme" Schächte mit statisch vorgeheizter Luft im Winter. Die gläserne "Laterne" erhält im Süden horizontale Okalux-Glaslamellen, im Norden ist sie klar verglast und bietet Einblick auf die Sportebene. Ein vorgesetztes Dach mit Holzlamellen bietet Sonnenschutz für die Schüler. Ein nordorienterter Oberlichtstreifen und Öffnungen in der Decke mit Glasbausteinen versorgen die Halle mit Tageslicht. Die Tragkonstruktion des Hallendaches ist als Trägerrost in Stahl im Raster von 2,50 m vorgesehen, um eine geringe statische Höhe und um Lichtöffnungen in der Hallendecke herzustellen.

DER PAUSENHOF
Der Pausenbereich um die Schule soll in einen weichen Bereich im Westen mit der neu gestalteten Wegführung zur Lotteschule und einen harten Bereich (Geh- und Laufflächen) im Osten neu gegliedert werden: Mit dem Absenken der Sporthalle ergibt sich eine neue Pausenfläche, die als neuer Grünraum definiert wird und damit eine ökologische Ausgleichsfunktion erhält. Das neue Pausenfeld wird mit experimentellen Gärten als didaktisches Lernfeld von Naturprozessen angelegt mit Themen wie: Trocken- und Feuchtgärten, Frucht- und Gemu?segarten, Gräser- und Blütengarten. Die gläserne Laterne steht im neuen Grünraum wie ein langes Gewächshaus, das mit Wein und Kiwi berankt ist und einen südländisch-gärtnerische Atmosphäre ausstrahlt. Holzdecks bieten Aufenthaltszonen zum Sitzen, Verweilen und Kommunizieren. Eine kleine, überdachte Terrasse markiert den Hauptzugang zur Schule und dient den Schülern als geschützter Wartebereich.