Technische Universität Dresden – Technikum Nöthnitzer Straße
Auslober
Freistaat Sachsen, Sächsisches Staatsministerium der Finanzen
Wettbewerbsart
Nichtoffener Realisierungswettbewerb
Wettbewerb 2. Preis
2009
Fachplaner
Krebs Ingenieure GmbH, dr. heinekamp Labor- und Institutsplanung GmbH
STÄDTEBAU
Der Neubau für das Technikum der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik soll als weiterer „Baustein“ eigenständig, als Laborbau kristallin und dynamisch bewegt das Ensemble der bestehenden Labor- und Bürobauten ergänzen und seine Alleinstellung markieren. Die Gebäudestruktur berücksichtigt den Kaltluftdurchlass nach Norden und städtebaulich eine Erweiterung nach Osten mit senkrecht zum Hang stehenden Baukörpern. Die zu realisierenden Bauvolumen werden durch diese Positionierung im Wechsel zu den parallel zum Hang verlaufenden Bestandsbauten angebunden. Die Laborflächen werden dreigeschossig gestapelt mit Technikflächen im UG und Dachaufbauten um ein Maximum von Freiflächen zu erhalten.
Die Nutzungsverteilung und die geforderten Raumzuordnungen führen im Erdgeschoss zu einem winkelförmigen Grundriss und städtebaulich zu einem raumbildenden, winkelförmigen Außenraum und in den Obergeschossen zu einem linearen Grundriss, der den Innenhof des Bestandes abschließt. Das erdgeschossige Laborgeschoss befindet sich auf der gleichen Höhenlage wie die Laborbestandsbauten. Eine Einbringung von Großgeräten und eine entsprechende Anfahrt sind über den Geländeanstieg des Parkplatzes und den Bestandshof gewährleistet. Die erhöhte Lage der Laborgeschosse und die Hangsituation ermöglichen den ebenengleichen Zugang in den Neubau von der Nöthnitzer Straße unter die gestapelten Reinraumlaborgeschosse, mit Anordnung von Besprechungsräumen, zentralen Umkleidebereichen und dem Übergang zum Mierdel-Bau. Auf dieser Ebene erfolgt auch die Zufahrt zum Parkplatz und zur Gebäudever- und entsorgung.
GESTALTUNG
Die primäre Gestaltung orientiert sich an den funktionellen Anforderungen eines Reinraumlaborbaus. Wirtschaftlichkeit und Funktionalität werden ergänzt durch Transparenz nach außen und innen. Die Nutzung “Labor“ soll außen erkennbar sein und innen für den Nutzer Bezüge nach außen herstellen, über ein maximales Blickfeld aus dem Laborraum oder über das Treppenhaus und den Flur. Die natürliche Belichtung der Labore soll durch an die Decke reflektierende Lamellen im Glaszwischenraum ergänzt werden. Die gefaltete Außenfassade reflektiert und interpretiert die nur unter dem Mikroskop erkennbaren Strukturen und Schichtsysteme in der Elektrotechnik, sie spielt mit unterschiedlich geneigten Reflektionsflächen zum Himmel und zur Bodenvegetation.Es soll die Baumasse gegliedert, aufgelöst und durch Spiegelung Bezüge zur Umgebung hergestellt werden. Gleichzeitig sollen durch 50% geschlossene Fassadenflächen ausreichend Speichermassen und permanenter Sonnenschutz im Isolierglaszwischenraum für den Klimahaushalt des Gebäudes zur Verfügung stehen.