Technische Universität München – Institute for Advanced Study (TUM-IAS), Garching
Auslober
BMW Group München
Verfahrensart
BWM Plangutachten mit 6 geladenen Teilnehmern
Plangutachten 1. Preis
2008
STÄDTEBAU
Das städtebauliche Konzept orientiert sich an den Vorgaben des Masterplans für den Campuspark.
Das neue Institute for Advanced Study übernimmt die östlichen und westlichen Fluchten des Campusparks und schafft bewusst einen deutlichen baulich-räumlichen Abschluss.
Die geplante große Freitreppe zur Mensa mit der erhöhten Eingangsterrasse wird fortgesetzt und bildet ein erhöhtes Sockelgeschoss für das Institutsgebäude.
Institut und Mensa erhalten damit ein gleiches Eingangsniveau und eine besondere Eingangssituation durch die erhöhte Lage über dem Campuspark.
Über einem gläsernen Eingangsgeschoss schwebt ein 3-geschossiger kubischer Baukörper um über die Erdgeschossebene eine räumliche Beziehung zu den Parkflächen im Norden herzustellen.
Von besonderer Bedeutung für das Entwurfskonzept ist der Gedanke das neue Institut insbesondere aufgrund seiner zentralen Lage im Campus Garching nach allen Seiten zu öffnen und in ein Beziehungssystem zu den Departments der TUM zu setzen. Dieser Gedanke spiegelt sich im Grundriss der Obergeschosse wider. Zwei tiefe, versetzte Einschnitte in den Grundriss öffnen sich zur Nord- und Südseite. Nach Süden ergibt sich über der Eingangstreppe eine bühnenartige Öffnung zum Campuspark, nach Norden ein wintergartenartiges Atrium zum Park mit altem Baumbestand. Auf diese Weise korrespondiert das Gebäude mit seiner Umgebung und vermeidet das Problem von Vorder- und Rückseite. Auch im Erdgeschoss wiederholt sich dieser Gedanke durch die Cafeteriaterrasse im Osten, Freitreppe und Aussichtsplattform im Süden, Behindertenrampe im Osten und die Stegverbindung im Norden. Mit seiner Traufhöhe von 18 m antwortet das Gebäude auf die Traufhöhen der Umgebung. Der Faculty-Club im zurückversetzten Dachgeschoß mit Blickverbindung zum gesamten TUM-Campus und großzügiger Dachterrasse antwortet in gleicher Weise auf den städtebaulichen Entwurfsgedanken. Durch die Öffnung des Gebäudes nach allen Seiten wird sowohl die städtebauliche Bedeutung für den Campus Garching vermittelt als auch die Interdisziplinarität der wissenschaftlichen Arbeit wiedergegeben.
DAS GEBÄUDEKONZEPT
Drei wesentliche Anforderungen soll das Gebäude nach innen und außen widerspiegeln:
- Transparenz und Offenheit
- Begegnung und Inspiration
- Ruhe und Zurückgezogenheit
Im Erdgeschoss Offenheit und Begegnung im Eingangsbereich und Rückzug im Auditorium.
Im Obergeschoss Offenheit im Loungebereich Atrium und Besprechung mit Sichtverbindung zwischen den Geschossen und Rückzug in der Bürozelle.
Im Dachgeschoss Offenheit für Dinnerpartys, Empfänge und Rückzug im Kaminzimmer.
DIE FASSADE
Diese Überlegungen lassen sich auch in der Fassadenstruktur ablesen, insbesondere in der unterschiedlichen Gestaltung der Büroflächen und den gemeinsamen Flächen:
Geschlossenheit wird vermittelt durch gelochte horizontale Aluminium Profilbleche mit Fensterschlitzen vor massiven Wänden mit Fensteröffnungen und geschosshohen Sonnenschutzverglasungen als Pfosten-/Riegelkonstruktion. Verschattungsflächen entstehen durch Terrassen und Fassadenrücksprünge und außenliegendem Sonnenschutzlamellen. Im oberen Bereich der Bürofenster ohne Sturz soll durch lichtlenkende Lamellen Tageslicht in den Raum geführt werden. Das Auditorium orientiert sich nach Norden und kann mechanisch und natürlich belüftet werden.
Das massive "Sockelgeschoss" mit Freitreppe wird mit Natursteinplatten verkleidet.