Jens Gehrcken - Visualisierung + Architekturfotografie
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Gymnasium Karlsfeld mit Vierfachsporthalle

Bauherr
Landkreis Dachau

Wettbewerb 1. Preis
2020

Planungsbeginn - Fertigstellung
2020 - 2025

Leistungsphasen
2 - 8

Team
Planung: Heba Elkhalifa, André Frühoff, Tonia Ludwig, Ken Giesecke, Bauleitung: Bernd Hilgers, Maximilian Baier

Gebäudedaten
Gesamtkosten €
Bruttogeschossfläche Schule 16.420 m² / Sport 7.040 m²

Das städtebauliche Konzept orientiert sich an den Vorgaben des Bebauungsplans und nimmt Bezug zur Bau- und Freiraumstruktur des östlichen Siedlungsgebietes von Karlsfeld entlang der Bahnstrecke.
Die zueinander versetzt angeordneten Schulbaukörper sind über trichterförmige Höfe und Terrassen verbunden. Die Gebäudestruktur verzahnt sich mit dem Grünraum und der kleinteiligen Baustruktur der Umgebung. Durch die kompakte Anordnung des Schulensembles im Norden des Grundstücks entstehen großzügige zusammenhängende schulische Freiräume im Süden. Die Sporthalle bildet den baulichen Abschluss der Schulanlage und zoniert die Freisport- und Pausenhofflächen in eigenständige Bereiche.

Ein rampenartiger Eingangsplatz verbindet die schulischen Einrichtungen repräsentativ mit der Öffentlichkeit und schafft Distanz zu den Lärmquellen von Straße und Bahn. Vom Eingangsplatz führt der Weg unmittelbar in die Schulaula, die flexibel mit dem Speisesaal in räumlicher Verbindung steht. Die Aula ist das Zentrum der Schule und der Beginn einer Schulmagistrale, die im Erdgeschoss alle Fachräume und die gemeinschaftlichen Nutzungen erschließt. Sie führt zu den Treppen der Lernhäuser in den beiden Obergeschossen. Die acht Lernhäuser bilden eigenständige Einheiten und bleiben vom allgemeinen Schülerverkehr ungestört. Untereinander sind sie über die verglasten Treppenräume brückenartig miteinander verbunden.

Jeweils drei winkelförmig, angeordnete Klassenräume umschließen einen zentralen Raum, das „Lernhausforum“. Es ist gleichzeitig Erschließungs- und Lernraum. Die Klassen- und Gruppenräume öffnen sich über verglaste Wände zu diesem „Forum“. Der Teamraum und der Betreuungsraum bilden darin Inseln in einer zusammenhängenden Lernlandschaft. Das zentrale Lernhausforum grenzt beidseitig an die Außenfassade mit Ausblicken in die Höfe und bietet die Möglichkeit einer natürlichen Belichtung und Belüftung.

Die gemeinsamen Einrichtungen für Naturwissenschaft, Kunst, Mensa, Aula und Verwaltung sind auf der zentralen Erdgeschossebene beidseitig der Magistrale kammartig organisiert. Am Endpunkt der Magistrale führt der Schulweg in die, aus Hochwasserschutzgründen oberirdisch angeordnete Vierfachsporthalle, die auch von den Vereinen genutzt wird. Die Schulmagistrale ist das bauliche und räumliche Rückgrat der Schule, mit interessanten Blickbezügen und Zugang in die Höfe und zu den Pausenflächen und einer einfachen Orientierung. Die vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten der Lernhäuser mit vorgelagerten grünen Terrassen für Unterricht im Freien, lassen zusammen mit den gemeinschaftlichen Aktivitäten in Aula und Mensa einen lebendigen Ort des Lernens und Kommunizierens entstehen, der den ganztägigen Aufenthalt auf dem Schulcampus zu einem attraktiven Lebensraum für junge Menschen werden lässt.

Alle Gemeinschafts- und Fachräume im Erdgeschoss zeichnen sich in der Fassade durch geschosshohe Verglasungen ab. Die Unterrichtsgeschosse darüber sind mit einer sandfarbenen Klinkerfassade verkleidet. Im Innenraum prägen Holzflächen die Ruhe- Lern- und Aufenthaltszonen.